Crouching Tiger, Hidden Dragon

Nov 01, 2001 at 17:47 1633

Der mit vier Oscars ausgezeichnete Film von Ang Lee mit
Li Mu Bai...Chow Yun Fat
Yu Shu Lien...Michelle Yeoh
Jen Yu... Zhang Ziyi
Lo...Chang Chen
Jade Fox...Cheng Pei Pei

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Artikel vom 13. November 2001
Crouching Tiger, Hidden Dragon von Ang Lee wurde im Jahr 2000 mit vier Oscars ausgezeichnet. Die Ehrung galt nicht nur einem vor allem visuell gelungenen Film, der (neben einigen kitschigen) mit atemberaubenden Kampfszenen aufwartet, sondern wohl auch dem gesamten Genre der asiatischen Kampfsportfilme.

Die vier Oscar gingen an Ang Lee für den Besten Ausländischen Film, an den Produktions- und Kostümdesigner Tim Yip für die Beste Ausstattung, an Peter Pau für die Beste Kamera und an Tan Dun für die die Beste Filmmusik. Zu erwähnen ist ebenfalls die nicht ausgezeichnete Action-Choreographie von Yuen Wo Ping, die in diesem martial arts Melodrama eine herausragende Stellung einnimmt.

Ang Lee drehte an vielen exotischen Orten wie der Wüste Gobi, dem Taklamakan Plateau, an der Grenze zu Usbekistan, im Süden des Bambuswaldes bei Anji, nördlich von Cheng De, wo der Sommerpalast steht, und in Studios in Peking.

Die Geschichte beruht auf dem vierten Teil des fünfteiligen Romans von Wang Dulu mit dem Titel Crouching Tiger, Hidden Dragon, der vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Ang Lee nimmt sich allerdings einige künstlerische Freiheiten, insbesondere bezüglich der von Chow Yun Fat und Michelle Yeoh interpretierten Charaktere.

Die Namen der Protagonisten haben eine Bedeutung: im Namen „Jen“ steckt der Drache; „Lo“ ist der kleine, also kauernde Tiger. Die Dreharbeiten waren auf dem sprachlichen Niveau gar nicht so einfach, denn der Hongkonger Chow Yun Fat, die aus Malaysia stammende Michelle Yeoh und der aus Taiwan stammende und seit 1978 in den USA lebende Regisseur Ang Lee sprechen alle kein Mandarin.

Crouching Tiger, Hidden Dragon ist ein sogenannter Wuxia-Roman. Das Genre befasst sich mit Wuxia-Helden, einem Kriegertyp aus der Zeit von Konfuzius. Wuxia waren eine Art fahrende Ritter ohne Bindungen, die rebellisch und unabhängig waren. In den Wuxia-Roman geht es in der Regel darum, die eigenen Fähigkeiten durch martial arts zu optimieren. Dadurch gelingt es den Helden, Hindernisse zu überwinden, sich zu transzendieren.

Im Fall von Crouching Tiger, Hidden Dragon handelt es sich um den Wudang-Stil, bei dem Kraft, Weisheit und innere Stärke durch die Suche nach dem Nichts, nach der Leere entstehen. Keine Angst, der Film von Ang Lee ist keine Abhandlung, bei dem ein Studium östlicher Philosophien die Bedingung zum Verständnis der Handlung ist.

Chow Yun Fat hatte übrigens vor diesem Film noch nie ein Schwert berührt. Er glänzt in Crouching Tiger, Hidden Dragon weniger als Kämpfer, denn als Schauspieler mit einer unglaublichen Präsenz – die allerdings in früheren Filmen auch schon noch beeindruckender war.

Für die Kampfszenen wurden oft Drähte, Zugseile und Kräne verwendet, mit Hilfe derer magische, manchmal auch unglaubwürdige Kampfszenen entstanden. Fliegende Krieger und Kriegerinnen, die stark strampelnd Wände hinauf rennen, wirken lächerlich. Doch allein schon der Kampf zwischen den zwei Frauen Michelle Yeoh und Zhang Ziyi macht den Film zu einem Ereignis (siehe das dritte Foto rechts).

Die Schwertkämpfer müssen bei ihrem Beruf Sehnsüchte unterdrücken. Li Mu Bai (Chow Yun Fat) und Yu Shu Lien (Michelle Yeoh), verspüren den Verlust, ihre gegenseitige, unterdrückte Liebe. Yu Shu Lien war einst mit dem besten Freund von Li Mu Bai verlobt. Nach dessen Tod beschlossen die zwei Überlebenden, das Angedenken an den Toten immer zu ehren. Darunter verstanden sie auch unausgesprochen, dass sie sich nicht lieben durften.

Der tapfere Kämpfer Li Mu Bai ist scheinbar ruhig, doch die Sehnsucht noch der für ihn auf Grund seines Schwurs unerreichbaren Yu Shu Lien versetzt ihn in innerlich in Unruhe. Da ist die junge Aristokratin Jen Yu (Zhang Ziyi). Die Gouverneurstochter lehnt sich gegen die ihr aufgezwungene Heirat auf. Seit Jahren nimmt sie heimlich bei Jade Fox Kampfunterricht. Doch im Gegensatz zu Jade Fox konnte Jen Yu die Lehrbücher lesen und verstehen, teilte ihr Wissen jedoch nicht mit ihrer Lehrerin, weshalb sie nach 10 Jahren bei weitem über deren Niveau hinausgewachsen ist. Jen Yu träumt von einem freien Leben im Stil der Wutan-Kämpfer. Im Wutan-Kloster durften früher allerdings Frauen wie Jade Fox nicht unterrichtet werden.

Li Mu Bai will einem Prinzen in Peking ein Jadeschwert überbringen. Er hat sich zur Meditation in die Berge zurückgezogen und will dem Kampf abschwören. Zuerst begibt er sich ans Grab seines Meisters, der vor langer Zeit von Jade Fox getötet worden war. So bietet sich seine Freundin, Yu Shu Lien, an, das kostbare Schwert dem Prinzen zu bringen. Doch bevor sie dies tun kann, wird es von einem maskierten Dieb gestohlen. Der Zuschauer erkennt unschwer, dass es sich dabei um die Gouverneurstochter Jen Yu handelt. Die folgende Jagd über die Dächer, mit fliegenden Kämpfern, wirkt leider lächerlich.

Die Suche und der Kampf um das verschwundene Jadeschwert sowie die Selbstfindung der verschiedenen Charaktere beginnt. Faszinierende Naturaufnahmen sowie die beeindrucken Dekors machen Crouching Tiger, Hidden Dragon zu einem sinnlichen, visuellen Erlebnis. Mehrere Handlungen sind kunstvoll ineinander verwebt. So wird eine zweite Liebesgeschichte eingeführt. Der Banditenführer Lo (Chang Chen) hatte einst eine Affäre mit Jen Yu. Mehr soll in dieser Filmkritik zur rund zweistündigen Geschichte mit hervorragenden Schauspielern nicht verraten werden.

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